Rund 2.000 Besucher des ITS Weltkongresses können in diesen Tagen in einer Fahrdemonstration die Mobilität der Zukunft erfahren. Auf einer 15 Kilometer langen Route rund um Wien erleben sie, wie kooperative Intelligente Transport-Systeme und -Dienste (C-ITS) zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und -effizienz beitragen. Die Fahrdemonstration wird gemeinschaftlich vom europäischen CAR 2 CAR Communication Consortium – einem Zusammenschluss von Automobilher-stellern und Zulieferern – und dem österreichischen Testfeld Telematik Konsortium durchgeführt.

Fahrdemonstration zeigt Nutzen kooperativer Systeme im realen Straßenverkehr auf

Wien. Rund 2.000 Besucher des ITS Weltkongresses können in diesen Tagen in einer Fahrdemonstration die Mobilität der Zukunft erfahren. Auf einer 15 Kilometer langen Route rund um Wien erleben sie, wie kooperative Intelligente Transport-Systeme und -Dienste (C-ITS) zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und -effizienz beitragen. Die Fahrdemonstration wird gemeinschaftlich vom europäischen CAR 2 CAR Communication Consortium – einem Zusammenschluss von Automobilherstellern und Zulieferern – und dem österreichischen Testfeld Telematik Konsortium durchgeführt.

Mit der gemeinsamen Fahrdemonstration wird erstmals einem breiten öffentlichen Publikum ermöglicht, sich von den Vorzügen kooperativer Systeme und Dienste in realen Verkehrsszenarien zu überzeugen. Über 20 Fahrzeuge sind auf der Demonstrationsroute im Testfeld Telematik unterwegs. Ihre Passagiere können erfahren, wie kooperative Systeme dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden, wie sie energieeffizientes Fahren unterstützen und den Fahrkomfort erhöhen, indem sie

  • den Fahrer informieren über
    • aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen
    • Baustellen, blockierte Fahrspuren oder Umleitungen
    • Behinderungen auf der Fahrbahn wie zum Beispiel liegen gebliebene Fahrzeuge
    • Abfahrtzeiten des öffentlichen Personennahverkehrs, Abflugzeiten von Flügen oder Park & Ride Kapazitäten
    • die Geschwindigkeit, mit der die Lichtsignalanlage bei grün passiert werden kann
       
  • den Fahrer warnen, wenn
    • sich seinem Fahrzeug ein Motorrad nähert, das er eventuell im toten Winkel übersehen könnte
    • er sich einem Stauende nähert
    • ein Fahrzeug vor ihm plötzlich stark bremst
    • Witterungsbedingungen lokal für gefährliche Straßenverhältnisse sorgen, zum Beispiel Glatteis oder Aquaplaning.

Wie Kooperative Systeme funktionieren? Kooperative intelligente TransportSysteme befähigen Fahrzeuge dazu, miteinander sowie mit der Verkehrsinfrastruktur zu kommunizieren. Die Sende- und Empfangseinheiten – sogenannte ITS Stations – sind in Fahrzeugen und in der Verkehrsinfrastruktur gleich. Road Side Units können mit Lichtsignalanlagen (LSA), Schilderbrücken oder Verkehrsschildern gekoppelt werden. Die Fahrzeuge und die Verkehrsinfrastruktur tauschen untereinander Daten aus, um den Fahrer bei Bedarf bestmöglich über aktuelle Verkehrsbedingungen und potenzielle Gefahren zu informieren. Road Side Units übermitteln zum Beispiel Daten über die aktuelle Geschwindigkeitsvorgabe oder die Schaltung der LSA-Phasen an die Fahrzeuge. Diese Kommunikationsprozesse werden durch das Akronym Car2X Kommunikation beschrieben. Das Referenzsystem der Car2X-Technologie, von dem wesentliche Teile in der gemeinsamen Demonstration zur Anwendung kommen, ist im Rahmen des europäischen Projektes DRIVE C2X getestet und validiert worden und wird derzeit europaweit in großangelegten Feldtests erprobt.

Kooperative Systeme werden in nicht allzu ferner Zukunft Einzug auf europäischen Straßen halten. „Die führenden europäischen Fahrzeughersteller sind momentan dabei, den Weg für die Markteinführung von kooperativen Intelligenten Transportsystemen und Diensten zu ebnen“, bestätigt Søren Hess, General Manager des CAR 2 CAR Communication Consortiums bei einem Podiumsgespräch zur Eröffnung des ITS Weltkongresses.

Mehr Sicherheit, weniger Staus, weniger Umweltbelastung – das sind für den österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG die wesentlichen Herausforderungen wenn es um die Mobilität der Zukunft geht. „Der Schlüssel dafür heißt mehr und noch bessere Information“, sagen die ASFINAG Vorstandsdirektoren DI Alois Schedl und Dr. Klaus Schierhackl, „informierte Autofahrer sind sichere Autofahrer und informierte Autofahrer wissen rechtzeitig, wann und wo sie besser auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.“

Maßgeschneidert die richtigen Infos, genau dann, wenn die Autofahrer sie brauchen und genau dort, wo sie sie brauchen – und das direkt von der Autobahn ins Fahrzeug. Das testet die ASFINAG derzeit im Großraum Wien, am so genannten Testfeld Telematik.

Das Fahrzeugsystem analysiert die empfangenen Informationen, um dem Fahrer Auskunft über die aktuellen Verkehrsbedingungen zu geben und ihn zu warnen, wenn er sich in einer potenziell gefährlichen Situation befindet. Diese Informationen und Warnungen erhält er über das HMI (Human Machine Interface) des Fahrzeugs, zum Beispiel einen zentralen Informationsdisplay. „Angezeigt werden dem Fahrer nur Informationen, die für ihn unmittelbar relevant sind und vor Gefahren warnen“, betont Hess. Ansonsten ist der permanente Austausch von Echtzeitdaten für den Fahrer unsichtbar.

Mit der gemeinsamen Fahrdemonstration, für die sich Kongressbesucher online oder vor Ort in Messehalle A registrieren können, zeigen das CAR 2 CAR Communication Consortium, das Testfeld Telematik Konsortium sowie das Projekt DRIVE C2X, dass Automobilhersteller und Zulieferer, Forschungseinrichtungen und Behörden, Infrastrukturindustrie und Straßenbetreiber intensiv zusammenarbeiten, um C-ITS in den Markt zu bringen. Hess: „Wir haben diese Technologie und Elemente kooperativer ITS über zehn Jahre lang intensiv erforscht und entwickelt. Hieran haben Vertreter aller Wertschöpfungsbereiche mitgewirkt und wir sind heute bereit, kooperative Systeme auf den Markt zu bringen. Die gemeinsame Fahrdemonstration der Automobil- und Infrastrukturindustrie beim ITS Weltkongress zeigt den Endnutzern die Vorteile und den Nutzen ausgewählter Dienste auf, die ihnen bereits in wenigen Jahren zur Verfügung stehen können.“
 

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Zu den Autoren:

CAR 2 CAR Communication Consortium

Das CAR 2 CAR Communication Consortium ist ein industriegetriebener, nicht-kommerzieller Zusammenschluss europäischer Fahrzeughersteller, unterstützt von Zulieferern und Forschungseinrichtungen. Zurzeit arbeiten 59 Partner – 12 Fahrzeughersteller, 17 Zulieferer und 30 Forschungseinrichtungen – auf nicht-kommerzieller Basis gemeinsam am übergeordneten Ziel, die Verkehrssicherheit und die Verkehrseffizienz mit Hilfe kooperativer Intelligenter Transportsysteme zu erhöhen. Das CAR 2 CAR Communication Consortium unterstützt die Inbetriebnahme und Markteinführung kooperativer Systeme, in dem es die Chancen und Herausforderungen der Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und der Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation – zusammengefasst im Akronym Car2X Kommunikation und Technologie – erforscht und zur Diskussion stellt. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung eines gemeinsamen Standards für kooperative Intelligente Transportsysteme. Mit diesem Ziel unterstützt das CAR 2 CAR Communication Consortium die europäischen Standardisierungsorganisationen wie CEN, vor allem aber ETSI TC ITS dabei, einen gemeinsamen europäischen Standard zu definieren, der die grenzüberschreitende Interoperabilität kooperativer Systeme garantiert. Zudem befasst sich das CAR 2 CAR Communication Consortium mit der internationalen Harmonisierung dieser Standards und arbeitet insbesondere mit amerikanischen und japanischen OEMs und Behörden eng zusammen. Ziel ist es, den Nutzen kooperativer Systeme für den Endabnehmer zu maximieren.

Kontakt: 

CAR 2 CAR Communication Consortium
Dr. Karl-Oskar Proskawetz, Administrator 
Tel:  +49 531 231721-10 
E-mail: kop@car-2-car.org
Web: http://www.car-2-car.org

Drive C2X
Matthias Schulze, Projektkoodinator, Daimler AG
Tel:  +49 7031 4389 603
E-mail: matthias.m.schulze@daimler.com

 

Testfeld Telematik Konsortium

Im Fokus des Forschungsprojekts Testfeld Telematik stehen Telematikdienste, die auf dem Datenaustausch zwischen Verkehrsinfrastruktur, öffentlichem Verkehr und Individualfahrzeugen basieren und eine sichere, effiziente und nachhaltige Verkehrsteilnahme unterstützen. Das Testfeld Telematik Konsortium erforscht mit diesem Ziel Anforderungen und Anwendungsfälle dieser sogenannten kooperativen Dienste in einem Testfeld, das eine Teststrecke von 45 Kilometern umfasst und um das Autobahnkreuz A2/A23-A4-S1 in Wien angesiedelt ist. Im Testfeld Telematik Konsortium sind 14 Firmen, Forschungseinrichtungen, Straßenbetreiber und öffentliche Einrichtungen zusammengeschlossen. Die Partner decken die gesamte Wertschöpfungskette kooperativer Systeme und Dienste ab. Der österreichische Klima- und Energiefonds fördert das Projekt.

Kontakt:

Christoph Pollinger
Pressesprecher ASFINAG – Konsortialführer Testfeld Telematik
Phone: +43 664 60108 16841
E-mail:  christoph.pollinger@asfinag.at